ATW-Masterabschluss-Projekt von Friederike Schmidt-Colinet | in Kooperation mit der JLU im Rahmen der HTA
Wie entstehen Gefühle von (Nicht-)Zugehörigkeit, bis wohin identifiziere ich mich und ab wann grenze ich mich ab? Und wie entsteht auf diesem wackeligen Fundament ein Zuhause? Anstelle von klischierten Narrationen über Herkunft und Heimat entsteht in MORBUS HELVETICUS ein fragiler Identitätsentwurf aus imaginären Bezügen und zufälligen Konstellationen – ausgehend von persönlichen Erinnerungen, amtlichen Dokumenten und dem Kinderbuch „Heidi“.
Der Begriff „Nostalgie“ (lat. morbus helveticus) erobert als Wortschöpfung des Schweizer Arztes Johannes Hofer im 17. Jahrhundert die medizinische Fachliteratur. Es handelt sich bei der „Schweizerkrankheit“ um die krankhafte Sehnsucht nach Rückkehr in die Heimat. In einem frühen Stadium hören Betroffene vertraute Stimmen in den Stimmen fremder Menschen. Im weiteren Krankheitsverlauf beginnen sie alles um sich herum in Bezug auf die Heimat wahrzunehmen. Sie verlieren die Fähigkeit, zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu unterscheiden, sie fantasieren, sie sehen Geister, ihre Körper werden kraftlos und ausgemergelt. Die Krankheit kann tödlich enden. Mit MORBUS HELVETICUS gibt sich auch Friederike Schmidt-Colinet der Sehnsucht nach Heimkehr hin ...
Konzept, Umsetzung und Performance: Friederike Schmidt-Colinet
Raum: Nora Schneider
Dramaturgie: Asja Mahjoub
Team: Christina Baron, Charlotte Boesling, Lea König; Dominik Hallerbauch
- Mi 19.06.2019 | 20:00 Uhr | taT-studiobühne | Extra
- Do 20.06.2019 | 20:00 Uhr | taT-studiobühne