Raumkomposition für Stimme, Körper, Schlagwerk und Elektronik | nach Motiven von Lukrez
Wir befinden uns im freien Fall. Atome stürzen, der Schwerkraft folgend, herab, und nur durch plötzliche Abweichungen kommt der Zufall in die Welt: Atome kollidieren, Welten entstehen. Lukrez' Naturtheorie änderte das Denken der Menschen radikal, als er im 15. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Im Zeitalter der Informationstechnologien, Sicherheitskonzepte und ökonomischen Berechnungen jedoch scheinen Zufall und Abweichung längst gebannt. Alles ist vermessen und kartographiert, unsere Wünsche, Ziele und Zukunft algorithmisch vorweggenommen.
Das Lehrgedicht „De Rerum Natura“, das die damalige Welt in ihren Grundfesten erschütterte, ist in seinem Materialismus überraschend modern und erscheint doch wie ein poetischer Gegenentwurf. Suchen wir (wieder) die Abweichungen im Vertrauen auf die eigene Wahrnehmung! DE RERUM NATURA beschwört die Nachtseite der Vernunft, die Illusionskraft des Theaters und die Fiktion, die uns zu immer neuen Realitäten (ver)führt. Zwei Schauspieler*innen, ein Sänger und eine Schlagzeugerin begeben sich dafür in einen Raum aus perkussiven Klängen, vibrierenden Flächen und forschenden Stimmen und versuchen, der Imaginationskraft ungeahnte Spielräume zu öffnen.
- Inszenierung: Glogowski/Hoesch
- Sounddesign: Sebastian Schottke
- Dramaturgie: Björn Mehlig / Harald Wolff
- SchauspielerIn: Paula Schrötter / Magnus Pflüger
- Gesang: Marcus Licher
- Percussion: Špela Mastnak
- Do 04.04.2019 | 20:00 Uhr | taT-studiobühne | Kostprobe
- Do 11.04.2019 | 20:00 - 21:20 Uhr | taT-studiobühne | Premiere
- Fr 26.04.2019 | 20:00 - 21:20 Uhr | taT-studiobühne
- Do 16.05.2019 | 20:00 - 21:20 Uhr | taT-studiobühne
- So 23.06.2019 | 20:00 - 21:20 Uhr | taT-studiobühne