Masterabschlussprojekt von Fabrício Belzoff im Studiengang „Choreographie und Performance“ | in Kooperation mit der JLU im Rahmen der HTA | in englischer Sprache
Farben existieren nicht als fixiertes Element. Warm und kalt, hell und dunkel, sie kennzeichnen Ferne und Nähe, Liebe, Hoffnung, Unschuld und Tod, sie können eine Tiefe haben, Erinnerungen auslösen, sich mit Gerüchen und Klängen verbinden. Und dennoch: ihr Wesen ist das Oberflächenphänomen. Zwischen Absorption und Reflexion sind sie niemals für sich und je nach Blickwinkel immer verschieden. Wesentlich ist ihre spezifische Erscheinung in Abhängigkeit des jeweiligen wahrnehmenden Subjekts. Aber was wäre, wenn die Frage, wie wir eine Farbe wahrnehmen, umgekehrt werden könnte in eine Imagination darüber, wie eine Farbe uns wahrnimmt? Was sind die Konsequenzen einer solchen imaginativen Übung, in welcher die Farbe die Position des Subjekts und daraus folgend die Position einer Autor*Innenschaft einnimmt?
In seiner choreografischen Forschungsarbeit AUTOBIOGRAPHY OF BLUE begibt sich Fabrício Belzoff auf die Suche nach dem Wesen der Oberflächenerscheinung Blau: Worin es sich zeigt, wie es sich verhält, wie es sich anfühlt, wie es manipuliert, welche Bedingungen es zum Existieren braucht, wie es riecht, wo es zum ersten Mal gesehen wurde. Diese Solo-Performance ist eine mannigfaltige Spekulation dessen, was Blau ist oder sein könnte, eine Untersuchung der unterschiedlichen Strategien, Methoden und Werkzeuge, die notwendig sind, um Blau – oder das, was als solches bezeichnet, empfunden, deklariert und mißverstanden wird – endlich für sich sprechen zu lassen.
Mit AUTOBIOGRAPHY OF BLUE wird zum ersten Mal eine Master-Abschlussarbeit des am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft angesiedelten, international ausgerichteten Studiengangs Choreographie und Performance am Stadttheater Gießen präsentiert.
Text von Fabrício Belzoff nach „Bluets“ (2009) von Maggie Nelson und „Blue“ (1993) von Derek Jarman.
- Konzept, Choreographie und Performance: Fabrício Belzoff
- Dramaturgie: Leander Ripchinsky / Florence Ruckstuhl
- Kostüm und Objekte: Johanne Schröder
- Ton: Antonia Beeskow
- Licht: Jost von Harleßem
- Mi 12.12.2018 | 20:00 Uhr | taT-studiobühne | Extra
- Do 13.12.2018 | 20:00 Uhr | taT-studiobühne