von Richard van Schoor | Libretto von Willem Bruls | Oper in drei Bildern mit Prolog und Epilog | Auftragswerk des Stadttheater Gießen
PROLOG | Irgendwo an der Grenze zwischen Sudan und Ägypten
Loulou als Knabe vollständig bis auf den Kopf im Sand eingegraben – nachdem ihm bei seiner Kastration die Genitalien entfernt wurden.
BILD 1 | Der Abschied des Vaters – auf der Zitadelle von Aleppo
Die Familie ist am Totenbett von Ridwan, dem Sultan von Aleppo, versammelt. Der Sohn Alp verweigert dem Vater den Abschied. Der Sultan stirbt. Zu Klängen traditioneller Trauermusik wird die rituelle Waschung zelebriert. Die Herrschaft geht auf den erst 16-jährigen Alp Arslan über. Die Großmutter des Jugendlichen zeichnet ihm die Größe dieser Aufgabe auf. Sie macht dabei deutlich: Alp Arslan hat nicht das Format zum Sultan. Selber nicht frei von Machtgelüsten bietet sich Loulou, der Eunuch am Hof des Sultan, als Freund und Beschützer an. Alp hasst den ehemaligen Berater seines Vaters, erkennt jedoch seine Abhängigkeit vom politischen Geschick des Eunuchen. Ein Zweikampf um Macht, Zuneigung und Vernichtung beginnt.
BILD 2 | Der Abschied der Mutter – in der syrisch-orthodoxen Kirche von Aleppo
Tughtakin, der Emir von Damaskus, und Alps Mutter besuchen eine syrisch-orthodoxe Ostermesse. Zu den vielstimmigen Gesängen der Chöre berichtet die verzweifelte Mutter dem Verwandten, der anreiste, da sie ihn um Hilfe gebeten hatte, von den Gräueltaten ihres Sohnes. Sie beschließt, Aleppo zu verlassen, nicht ohne Alp davor wissen zu lassen, warum sie ihn nie lieben konnte. Alp und Loulou treffen erneut aufeinander – ihr Machtkampf gewinnt an zusätzlicher Härte. Eine sexuelle Beziehung entsteht.
BILD 3 | Der Abschied des Eunuchen – auf der Zitadelle von Aleppo
Loulou und Mitglieder der Regierung wollen Alp im unterirdischen Labyrinth der Zitadelle dazu überreden, Verhandlungen mit den Feinden aufzunehmen, die Aleppo belagern. Alp fasst dies als Verrat auf. Er droht, sie alle zu töten. Die Großmutter stimmt auf der Zitadelle von Aleppo ein Requiem auf ihre Stadt an. Der Machtkampf zwischen Alp und Loulou geht in die finale Runde. Nur einer kann gewinnen.
EPILOG | Fern der Stadtmauern von Aleppo
Loulou wurde von seinen Gegnern außerhalb von Aleppo enthauptet. Sein lebloser Körper liegt im Sand und sein Haupt hat man aufrecht hingestellt. Er spricht. Er versucht, sich zu erinnern, was geschehen ist. Er spürt einen ungeheuren Schmerz, weiß aber nicht, wo dieser genau herkommt.
- Musikalische Leitung: Jan Hoffmann / Martin Spahr
- Inszenierung: Cathérine Miville
- Bühne und Video: Marc Jungreithmeier
- Kostüme: Monika Gora
- Chor: Jan Hoffmann
- Alp Arslan, Sultan von Aleppo: Daniel Arnaldos
- Loulou, sein Eunuch und Berater: Denis Lakey
- Bent Yaghisiyan, seine Mutter: Marie Seidler
- seine Großmutter: Rena Kleifeld
- Tughtakin, Emir von Damaskus: Tomi Wendt
- Ridwan, sein Vater: Tuncay Kurtoğlu
- Mit: Chor des Stadttheater Gießen / Philharmonisches Orchester Gießen
syrischer Sänger: Ghays Mansour
syrische Musiker: Wajed Alhafyan (Kanun), Hesham Hamra (Oud), Yousef Laktenh (Oriental Percussion), Rageed William (Nay)
Cello/Oud/Vielle: Mathis Mayr
Tasteninstrumente: Evgeni Ganev
- So 28.04.2019 | 11:00 Uhr | Foyer | Vorgestellt
- Sa 04.05.2019 | 19:30 - 21:10 Uhr | Großes Haus | Premiere
- Fr 10.05.2019 | 19:30 - 21:10 Uhr | Großes Haus
- Do 23.05.2019 | 19:30 - 21:10 Uhr | Großes Haus
- Fr 07.06.2019 | 19:30 - 21:10 Uhr | Großes Haus
- Fr 21.06.2019 | 19:30 - 21:10 Uhr | Großes Haus
- So 30.06.2019 | 19:30 - 21:10 Uhr | Großes Haus | zum letzten Mal
- Auf Sand gebaut - Kulturmagazin O-Ton
- Gesang vom syrischen Trauma - Frankfurter Rundschau
- Die Stadt ist zu alt, um zu sterben! - Der Opernfreund
- Der Klang von Nähe und Macht - Gießener Anzeiger
- Machtkampf um Aleppo - Gießener Allgemeine Zeitung
- Wie das Stadttheater Gießen ein Requiem für Aleppo inszeniert - hr-Fernsehen
- Keine Angst vor großen Gefühlen - Gießener Anzeiger
- Ein Requiem auf Aleppo - Gießener Allgemeine Zeitung