3. SINFONIEKONZERT

Werke von Peter Tschaikowsky und Dmitri Schostakowitsch 

Peter Tschaikowsky | Klavierkonzert Nr. 1 op. 23
Dmitri Schostakowitsch
| Sinfonie Nr. 5 op. 47  
Solist: Benjamin Moser – Klavier
Dirigent: Michael Hofstetter

„Ob ich nun schlecht oder gut komponiere - das eine weiß ich, dass es aus einem inneren unüberwindlichen Drang geschieht."
(Peter Tschaikowsky)

Die Publikumsbegeisterung hat es inzwischen längst entschieden: Der ständig mit sich selbst hadernde Tschaikowsky IST ein guter, wenn nicht gar genialer Komponist. Sein 1. Klavierkonzert, eines der berühmtesten klassischen Musikstücke überhaupt, trifft im 3. Sinfoniekonzert auf Schostakowitschs „Fünfte“ – ein mitreißendes Programm, das sich ganz der russischen Musik widmet.

Wer den Beginn des 1. Satzes von Tschaikowskys Klavierkonzert einmal gehört hat, wird ihn wohl nie wieder vergessen. Bis das Konzert jedoch zu einem Wunschkonzertstück avancierte, musste es eine turbulente Geschichte durchstehen. Neben den bei Tschaikowsky üblichen Kompositionsschwierigkeiten aufgrund mangelnden Selbstbewusstseins trat noch das ablehnende Urteil des Widmungsträgers hinzu: Der gefeierte Pianist Rubinstein hielt das Stück für unspielbar und gab es dem beleidigten Komponisten zurück. Erst allmählich konnte es sich durchsetzen. Dass das Stück ganz und gar nicht unspielbar ist, beweist in Gießen der junge deutsche Pianist Benjamin Moser, ein „poetischer Klangmaler mit enormer Ausdruckskraft“ (Hannoversche Allgemeine). Und die berühmte Melodie des 1. Satzes? Angeblich habe Tschaikowsky sie von einem Obdachlosen vorgepfiffen bekommen und wollte somit versteckt das „wahre Gesicht“ Russlands musikalisch darstellen… Genau das Gleiche nahm sich ein halbes Jahrhundert später Dmitri Schostakowitsch mit seiner 5. Sinfonie vor. Nach außen hin gibt sich das monumentale Werk prunkvoll. Doch – wie der Komponist später häufig betonte – handelt es sich um einen vom Sowjet-Regime erzwungenen Jubel: „… als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: Jubeln sollt ihr! Jubeln sollt ihr!“

Die musikalische Leitung des Abends liegt in den Händen von GMD Michael Hofstetter.